Demokratie als Haus, das nie fertig ist

Erstellt von Moritz am 14.11.2022 um 18:42 Uhr
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Demokratie ist kein statischer Zustand, sondern muss auf stetige politische und gesellschaftliche Veränderungen reagieren, um das eigene Dasein zu verteidigen. Sich stetig verändernde Formen von Diskussion, Protest und Konsensfindung brauchen veränderbare Räume. Auch wenn die Paulskirche in ihrem heutigen Zustand ein wichtiger Symbolort der Deutschen Geschichte ist, bietet sie keinen Raum für Diskurs, Experiment und Anpassung. Für derartige Prozesse scheint mir aber auch ein statischer Neubau auf dem Paulsplatz denkbar ungeeignet und - angesichts des Klimawandels und der Notwendigkeit von Entsiegelung des Straßenraums - auch strategisch falsch. Vielmehr könnte eines der zahlreichen freiwerdenden Gebäude in der Innenstadt, wie z.B. Karstadt, Ex-Esprit oder auch der inzwischen abgerissene ehemalige Sportpalast umgenutzt werden zu einem Haus der Demokratie. Der Prozess der Umnutzung – mit der Schaffung von Räumen für Diskussion und Experimente, wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen – ist der erste Programmpunkt im Haus für Demokratie. Dieser Prozess des gemeinsamen Gestaltens von Räumen für die Gemeinschaft wird das Haus der Demokratie langfristig begleiten und einen stetigen Wandel antreiben.

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