MainForum - Gemeinsam weiter denken

Erstellt von Scientists for Future am 29.12.2022 um 22:52 Uhr
Was willst du hier machen?

**Zusammenfassung**

Die Paulskirche in Frankfurt steht nicht nur für die Anfänge der Demokratie in Deutschland, sondern etabliert mit dem Haus der Demokratie auch die gelebte Partizipation und Mitbestimmung in unserer Stadtgesellschaft. Trotz einer Vielzahl an Beteiligungsmöglichkeiten fehlt sowohl der Bevölkerung als auch der Politik häufig ein Verständnis füreinander. Insbesondere beim Verstehen von Handlungsmotivationen und der Umsetzung von Handlungsoptionen ist daher die jeweilig andere Perspektive von elementarer Bedeutung. Mit dem MainForum möchten wir als Scientists for Future Frankfurt am Main einen Raum für alle Beteiligten schaffen, in Kontakt zu treten und gemeinsam Ideen voran zu bringen.

Mit dem Format des Diskussionsforums (ähnlich dem Format von Bürger:innenräten) schlagen wir vor, im Rahmen einer oder mehrerer regionaler Diskussionsveranstaltungen den Austausch zwischen Bürger:innen und Verantwortlichen in Kommunalpolitik und -verwaltung unter Einbezug von Fachexpertise zu fördern. Dadurch soll das Verständnis für die Anliegen und Handlungsoptionen aller Seiten geschaffen und für das jeweilige Thema effektive Lösungsansätze entwickelt oder erweitert werden. Durch die Einbindung von Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis wird gewährleistet, dass die Diskussionen auf der Basis valider wissenschaftlicher Fakten und Erkenntnisse stattfinden. Moderator:innen sorgen für einen zielführenden Austausch auf Augenhöhe. Das Veranstaltungsdesign unterstützt eine hohe Interaktivität während der Veranstaltungen.

Im Format des Forums möchten wir gesellschaftlich relevante Themen zwischen den verschiedenen lokalen Akteuren diskutier- und verhandelbar und die Beteiligung und der Austausch aller relevanten Gruppen verbessern. Drei explizite Ziele wären dabei hervor zu heben. Zum ersten sollen institutionelle und gesellschaftliche Grenzen überwunden werden, um einen gemeinsamen Verständigungs- und Verhandlungsraum zu schaffen. Zum zweiten sollen Begegnungen und die Verständigung wichtiger Stakeholder auf Augenhöhe initiiert, ermöglicht und gestaltet werden. Drittens sollen anstelle der Wahrnehmung von etwaigen Gegnerschaften Ziele der Kommunikation und Kooperation zwischen den gesellschaftlichen Akteuren in den Fokus gerückt werden. Der Fokus des Forums ist die Gruppe der Bürger:innen, welche im dargelegten Austauschformat nicht nur informiert, sondern auch zu Wort und in Kontakt mit gesellschaftlich relevanten Akteuren kommen sollen.

Generell kann das Thema des von uns vorgeschlagenen MainForums aus einer breiten Palette gewählt werden. Besonders wichtig ist dabei die gesellschaftliche Relevanz und die entsprechend angepasste Identifizierung von Stakeholdern (Expert:innen, Fachpolitiker:innen, etc.). Als Frankfurter Regionalgruppe der Scientists for Future liegen uns Themen zum Klima, respektive zur Nachhaltigkeit, besonders am Herzen. In jedem Falle aber kann unser bereits bestehendes Netzwerk unter Expert:innen in Verbindung mit unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Verbänden und Bürgerinitiativen einen Beitrag zur Umsetzung leisten.

**Vorschläge zur Umsetzung**

Um die oben umrissenen Ziele zu erreichen, werden die Bevölkerung, Expert:innen und Verantwortliche aus Kommunalpolitik und -verwaltung miteinander in Dialog gebracht. Explizit wird ein Forum, also ein Raum bzw. ein Rahmen, geschaffen, in welchem Bürger:innen, Expert:innen, Kommunalpolitiker:innen und Akteur:innen aus der Verwaltung an einen Tisch gebracht werden, auf Augenhöhe einander begegnen und sich zu aktuellen Themen, Belangen und Herausforderungen austauschen und darüber diskutieren können. Es soll eine Verbindung bzw. Schnittstelle zwischen Gruppen geschaffen werden, die normalerweise bezüglich der behandelten Belange nicht zusammenkommen. Durch den Einbezug der Wissenschaftler:innen und Expert:innen wird die Interaktion durch Fachwissen und Expertise flankiert und eine sachliche Grundlage sichergestellt. Das so gebildete Forum soll ein offener Raum der Begegnung, des Austauschs und der Partizipation sein. Der Rahmen des Austauschs und der Diskussion soll dabei für Sachlichkeit und Wissenschaftlichkeit sorgen. Dies soll durch die begleitenden Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis und die Moderation bieten und sichern. Ebenso soll die Einbindung von Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis eine hohe inhaltliche Qualität der Diskussionen fördern. Sie sollen wissenschaftliche Fakten und Erkenntnisse beitragen und Fehleinschätzungen und Mythen als solche benennen.

In einem ersten Schritt gilt es relevante Personengruppen und Stakeholder zu identifizieren und in das Projekt einzubinden. Dazu gehören insbesondere die Veranstaltungsorganisation sowie Teilnehmer:innen aus der Bevölkerung, Politik bzw. Verwaltung und Expert:innen aus der Wissenschaft und Praxis.

Der Ablauf der Veranstaltung wird grob umrissen: 

*Einführung*: Ziel der Einführung ist es, dass alle Beteiligten sich willkommen fühlen und das Ziel, den Ablauf und die Regeln der Veranstaltung kennen. 

*Impulsvorträge*: In einem maximal 30 Minuten langen Block werden von Expert:innen die wichtigsten Fakten und Erkenntnisse präsentiert

*Austauschgruppen*: Diese bilden das Herz des Forums. Hier sollen die Bürger:innen mit Vertreter:innen aus Lokalpolitik und Kommunalverwaltung sowie Wissenschaft ins Gespräch gebracht werden und Möglichkeiten zur Vernetzung entstehen.

*Abschluss*: Die Moderator:innen führen das Forum zu einem Abschluss und fassen die wichtigsten Erkenntnisse und Diskussionspunkte im Sinne von Take-Home-Messages zusammen.

**angestrebtes Ergebnis**

Durch das Forum möchten wir für die Bürger:innen ein besseres Verständnis für Handlungsspielräume, Entscheidungsfindung und Umsetzungsprozesse auf kommunaler Ebene schaffen sowie Informationen über bereits diskutierte, geplante oder initiierte Maßnahmen zugänglich machen. Die Kommunalpolitik und -verwaltung kann Einblicke in die Anliegen, Bedürfnisse und Erwartungen der Bevölkerung gewinnen, den Bürger:innen aktuelle und geplante Maßnahmen vorstellen und ihr Feedback bekommen. Die Experten:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft erlangen wichtige Einsicht und das Verständnis für Bedürfnisse und Möglichkeiten der Bevölkerung und der politischen Entscheidungsträger kann verbessert werden.

Dabei geht es uns insbesondere um die Bildung einer gemeinsamen Kommunikations- und Verständigungsgrundlage, aus welcher sich Kooperationen oder Initiativen über die Veranstaltung hinaus entwickeln können. Das aus der Veranstaltung entstandene Verständnis für die jeweils anderen Stakeholder kann bei daraus entstehenden Initiativen oder bereits bestehendem Engagement der Beteiligten Missverständnisse oder unabgestimmtes und paralleles Arbeiten verhindern bzw. vorbeugen. So soll eine bessere Kooperationsgrundlage der verschiedenen Gruppen auf gesellschaftlicher Ebene geschaffen oder initiiert werden, aus welcher effektiver gesellschaftlicher Wandel entstehen kann.

Kommentare (1)

Bettina

ID: 60 31.12.2022 16:50

Tolle Idee, dass Betroffene, Expert:innen und Verantwortliche aus Politik und Verwaltung gemeinsam über Probleme, Anliegen und Lösungsansätze diskutieren